Kürzlich stand ich wieder vor einer Aufgabe: In einem Verein, in dem ich mich hin und wieder engagiere, stand ein „Vereinsanhänger“, welcher seit einem Jahr mit der Hauptuntersuchung überfällig ist, dessen Elektrik nicht korrekt funktioniert und ein Reifen platt war.
Der Anhänger, ein STEMA B 6075 Baujahr 2008, Erstzulassung 2009, ist insbesondere durch sein geringes Gewicht und die einfache Handhabung sowie die vergleichsweise günstigen Ersatzteile und die trotzdem nicht zu kleine Ladefläche, praktisch.
Die Bereifung bei Auslieferung war zweimal Veloce V-7582 in der Größe 4.50-10 TL 76N 6PR. Trotz der Möglichkeit, auf etwas breitere Reifen zu setzen, entschied ich mich zunächst den einen defekten Reifen ohne Felge zu tauschen. Das günstige Modell K364 von KENDA „KENDA 4.50 – 10 TL 76M K364 6PR“ erschien mir hier passend.
Um den Altreifen von der Felge zu demontieren und den neuen zu montieren, waren auch einige Hilfsmittel nötig.
Kosten
Es folgt eine Kostenkalkulation:
Angebot Reifenwechseldienst | Nur Reifen | Reifen mit Felge | |
Reifen | 32,76 € | ||
Reifen und Felge | 69,90 € | ||
Ventile (4) | 4,95 € | ||
Spanngurt/Spanngurte | 17,99 € | ||
Montiereisen | 34,49 € | ||
Fußpumpe | 12,95 € | ||
Arbeit | 30 Minuten | 1-2 Stunden | 15 Minuten |
Arbeit bei 2 | 30 Minuten | 2-3 Stunden | 15 Minuten |
Gesamt | 85,00 € | 103,14 € | 69,90 € |
Gesamt bei 2 | 170,00 € | 135,90 € | 139,80 € |
Hilfsmittel
Zunächst mussten die jeweiligen Hilfsmittel beschafft werden:
- Montiereisen (das 4er-Pack von BGS in unterschiedlichen Größen ist die Premiumvariante, einfachere Ausführungen tun es hier auch)
- Fußpumpe
- Spanngurt
- Reifen
- Ventile
In der Variante „Komplettrad“ ist das alles nicht nötig, das Rad kommt fertig vorbereitet:
Vorgehen
Das Vorgehen wird nur grob erläutert, da es fast deckungsgleich zum Standardvorgehen bei anderen Reifen ist.
- der alte Reifen muss von der Felge entfernt werden
- dazu wird die Luft abgelassen
- mittels Montiereisen wird nun die erste Reifenwulst über die Felgenkante gehoben, erst an einer Stelle und dann nach und nach ringsherum mit einem zweiten Montiereisen
- nun wird der Reifen mit der bereits erledigten Seite nach unten gelegt und von oben auf den Reifen und somit die zweite Reifenwulst Druck ausgeübt bis diese sich löst (Achtung, bei körperlichem Einsatz verletzungsgefahr abhängig vom Schuhwerk!)
- nun wird die zweite Wulst ebenfalls über die Felgenkante gehoben
- das alte Ventil wird nun entfernt (z. B. abgeschnitten)
- das neue Ventil wird mit Hebelbewegungen und einer stumpfen Zange eingezogen
- der neue Reifen soll nun montiert werden
- dazu wird wieder die erste Reifenwulst über die Felgenkante gehoben
- anschließend wird die zweite Reifenwulst über die Felgenkante gehoben
- der Reifen sitzt nun locker auf der Felge und lässt sich, da er schlauchlos ist, nicht befüllen
- um den Reifen zu befüllen, wird eine Reifenwulst mit Druck über die Felgenkante gedrückt (das kann mit den Händen oder Füßen passieren, zu zweit geht es sogar besser)
- anschließend wird der Ratschengurt/Spanngurt um den Reifen gelegt und festgezogen
- dabei drückt sich die noch lose Reifenwulst an die Felge, sprint jedoch noch nicht alleine über die Felgenkante
- ist der Spanngurt ausreichend fest, wird Luft über das Ventil in den Reifen eingebracht
- sobald ausreichender Druck im Reifen ist, springt dieser automatisch auf die letzte Felgenkante
Der Reifen ist nun montiert und kann auf den empfohlenen Druck mit Luft befüllt werden.
Fazit
Um die Eingangsfrage zu beantworten „Lohnt sich das?“ – für mich nicht. Der investierte Aufwand und die Kosten für die HIlfsmittel stehen in keinem Verhältnis zur Ersparnis. Bestelle ich den Reifen mit Felge im fertigen Komplettpaket für 69,90€ das Stück, spare ich mir erheblich viel Zeit und Mühe und habe nebenbei eine nagelneue Felge mit Ventil, die ich nur anschrauben muss.