Nachdem im Dezember 2015 mein Renault II CC 1.9 dCi das Handtuch warf, erhielt ich über die ADAC Plus-Mitgliedschaft einen Austauschwagen für 7 Tage von Avis. Es handelte sich hierbei um einen Renault Clio IV mit 1.5 dCi und 90 PS. Da ich um die Weihnachtszeit herum nicht so viel Zeit hatte, den Wagen unter die Lupe zu nehmen, kommt hier ein nur beschränkter Einblick. Insgesamt legte ich mit dem Clio ca. 1100 Kilometer in 7 Tagen zurück.
Die Schaltung
Die Schaltung ist unheimlich leichtgängig, die Kupplung butterweich.
Der Rückwärtsgang geht vergleichsweise schlecht rein. Während ich beim Megane II den Rückwärtsgang mithilfe der mechanischen Sperre (man musste einen Ring nach oben ziehen um hinter dem 6. Gang den Rückwärtsgang einlegen zu können) den Rückwärtsgang stets sehr einfach einlegen konnte, hakt es beim Testfahrzeug doch noch erheblich.
So langsam habe ich den Dreh wohl raus: Damit der Rückwärtsgang leicht eingelegt werden kann, darf man nicht versuchen im Stand mit getretener Fußbremse oder angezogener Handbremse den Gang einzulegen. Geht man kurz leicht von einer der beiden Bremsen, flutscht der Gang rein. Trotzdem nicht so toll. Einmal war er halb drin, was in einem kurzen aber doch ekelhaften Geräusch endete als ich von der Kupplung ging.
Aber auch diesen Zustand bin ich gewohnt, beim Scenic II mit 5-Gang-Schaltgetriebe verhält sich das Einlegen des Rückwärtsgangs identisch kompliziert. Man muss den Knüppel schon sehr rabiat in die entsprechende Position ziehen.
Das Getriebe
Das Getriebe ist für mein Empfinden „kurz und knackig“. Auf der Autobahn gibt es nicht viel „Schalterei“ – man kann, wenn nicht gerade Stau ist, getrost alles im 5. Gang erledigen ohne zum Hindernis zu werden.
Beim Benzin-Equivalent des 1.5 dCi, dem 0.9 TCe, gab es im Autobild-Dauertest über 100.000 Kilometer bei Kilometer 50.571 Probleme mit dem Getriebe, die wohl kurz darauf zum Totalschaden des Getriebes geführt hätten.
Seit September 2016 gibt es für den Clio IV einen weiteren 1.5 dCi mit 110 PS und serienmäßigen 6 statt nur 5 Gängen.
Die Handbremse
Die Handbremse ist ebenfalls relativ leichtgängig, jedoch ist Vorsicht geboten: Wie schon beim Megane II bedarf es unheimlich viel Kraft, um die Handbremse wirklich fest anzuziehen. In meiner Umgebung gibt es ein kleines Teilstück, welches eine starke Steigung besitzt. Und obgleich ich die Handbremse schon immer ordentlich feste anziehe, staunte ich nicht schlecht als ich beim anfahren auf diesem Stück nach gelöster Betriebsbremse und angezogener Handbremse langsam aber sicher nach hinten rollte.
Vor einiger Zeit durfte ich einen Hyundai Getz fahren, bei dem die Handbremse mit weniger Kraft weitaus fester angezogen hat.
ECO-Modus
Grundsätzlich bin ich dem Sparen gegenüber positiv eingestellt. Bei Start-Stopp-Automatiken nervt mich jedoch, dass meist in den ersten 2-3 Sekunden nicht die volle Leistung zur Verfügung zu stehen scheint. Meist tendiere ich dahin, Start-Stopp-Automatiken daher auszuschalten.
Ansonsten ist vom ECO-Modus meiner Meinung nach wenig (beim beschleunigen fühlt es sich so an, als würden zwei statt einer Klimaanlage eingeschaltet sein) bis gar nichts spürbar. Renault schreibt zum ECO-Modus:
Der ECO-Modus ist eine Funktion, die den Kraftstoffverbrauch optimiert. Sie wirkt auf bestimmte energieverbrauchende Systeme des Fahrzeugs (Heizung, Klimaanlage, Servolenkung usw.) und Fahraktionen (Beschleunigung, Gangwechsel, Tempomat, Verzögerung usw.) ein.
Die Rückfahrkamera und Einparkhilfe
Für mich eine Premiere: Einparken mit Kamera. Ungewohnt und komisch. Vermutlich gewöhnt man sich daran. Das piepen des PDC ist nicht nervig genug und klingt zu sanft. Fast hätte ich ein Metallgeländer in der Stoßstange gehabt.
Praktisch: Wenn man die Parklinien auf Parkplätzen genau mit den Linien der Einparkhilfe auf eine Höhe bringt, steht man perfekt. Wer hätte das erwartet?
Das Entertainment-System
Als Entertainment-System kam in diesem Wagen das R-LINK 1 zum Einsatz. Ich war hellauf begeistert: USB-Anschluss, SD-Karten-Slot (leider von den TomTom-Karten belegt), mittelgroßes Touchscreen-Display. Die Kopplung mit meinem iPhone 4 aus dem Jahre 2010 verlief via USB einwandfrei. Ich konnte ohne weiteren Aufwand auf meine Musiksammlung auf dem Gerät zugreifen.
Mit einem aktuellen Android-Gerät (Sony Xperia Z5) war die Kopplung via USB nicht möglich, aber via Bluetooth. Vorteil: Die Freisprech-Funktion funktioniert nach der Kopplung sofort.